Jeder kennt den wohl berühmtesten Cocktail der Filmgeschichte: Wodka Martini ohne Eis, geschüttelt, nicht gerührt. Was genau 007 da zu sich nimmt, ist allen klar. Doch an dieser Stelle beginnen meist schon die Debatten. Denn wann bezeichnet man das Getränk als Longdrink und wann als Cocktail? Wir versuchen, dieser Frage nachzugehen und eine möglichst einfache Definition zu liefern.
Gehen wir dem Ursprung der Wörter nach, führt uns der „Cocktail“ in den anglophonen Sprachraum. Dort wurde im 19. Jahrhundert überwiegend ein stark alkoholhaltiges Getränk als Cocktail bezeichnet, das aus Wasser, Zucker, Bitters und verschiedenen Spirituosen bestand. Erst später wurde aus dem Cocktail ein klassischer Shortdrink. Kennzeichen: hoher Anteil an Alkohol, ohne Eis in kleinen Stielgläsern serviert. Der Wodka Martini wäre so ein Beispiel.
Zu dieser Zeit wäre eine Definition von Cocktail und Longdrink relativ einfach gewesen:
- Cocktail: Shortdrink mit hohem Alkoholgehalt, ohne Eis und nur in kleinen Gläsern serviert.
- Longdrink: Mit Soda oder Limonade „verlängerter“ Alkohol in großem Glas.
Der Begriffswandel
Der Cocktail wurde schließlich im 20. Jahrhundert immer beliebter, sodass bald alle Mischgetränke mit Alkohol so bezeichnet wurden. Deshalb wird heute im Alltag oft nicht mehr zwischen Longdrink und Cocktail unterschieden. Folgende Aspekte müssten für eine stringente Definition beachtet werden.
Longdrink | Cocktail | |
Zutaten | ein alkoholisches Getränk und ein nicht-alkoholisches Getränk; Limonaden, Cola oder Soda zum „Verlängern“ | mindestens drei Zutaten, davon mindestens zwei alkoholische Getränke, keine Limonaden oder Cola |
Zubereitung | beide Zutaten werden lediglich in das Glas gefüllt | wird geschüttelt, geshaket oder gerührt |
Glasform und -größe | meist ein Glas mit einem Volumen von mindestens 150 und maximal 250 Millilitern; meist nur hohe, schlanke zylindrische Gläser | oft aufwändige Gläser mit geringerem Inhalt, bauchige, abgerundete Formen |
Alkoholgehalt | mehr als 9 cl Alkohol | mit bis zu 9 cl Alkohol |
Fazit
Wer heute einen Longdrink in einer Bar bestellt, erhält in der Regel ein Mischgetränk aus einer Sorte Alkohol mit einem Softdrink in einem hohen zylindrischen Glas von 150 bis 250 Milliliter Volumen.
Wer einen Cocktail trinkt, hat ein Mischgetränk vor sich, das „hergestellt“ werden muss und aus mindestens drei Zutaten besteht, wovon mindestens ein Getränk alkoholisch ist, aber maximal 9 cl beträgt. Cocktails werden in der Regel in Gläser mit kleinerem Volumen gefüllt.
Was hältst Du von diesen Definitionen? Müssen wir noch etwas ergänzen? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar!